Gegen die Habsucht der Reichen: 2,1-11
1 Weh denen, die auf ihrem Lager Unheil planen /
 und Böses ersinnen. Wenn es Tag wird, führen sie es aus; /
 denn sie haben die Macht dazu. 
1
 
2 Sie wollen Felder haben /
 und reißen sie an sich, /
 sie wollen Häuser haben /
 und bringen sie in ihren Besitz. Sie wenden Gewalt an gegen den Mann und sein Haus, /
 gegen den Besitzer und sein Eigentum. 
2
 
3 Darum - so spricht der Herr: /
 Seht, ich plane Unheil gegen diese Sippe. Dann könnt ihr den Hals /
 nicht mehr aus der Schlinge ziehen und ihr werdet den Kopf nicht mehr so hoch tragen; /
 denn es wird eine böse Zeit sein. 
3
 
4 An jenem Tag singt man ein Spottlied auf euch /
 und es ertönt die Klage: /
 Vernichtet sind wir, vernichtet! Den Besitz seines Volkes veräußert der Herr /
 und niemand gibt ihn zurück; /
 an Treulose verteilt er unsere Felder.
5 Darum wird in der Gemeinde des Herrn keiner mehr sein, /
 der euch einen Acker zuteilt mit der Messschnur.
6 Sie geifern: Prophezeit nicht!, und sagen: /
 Man soll nicht prophezeien: /
 Diese Schmach wird nicht enden. 
45
 
7 Ist etwa das Haus Jakob verflucht? /
 Hat der Herr die Geduld verloren? /
 Sind das seine Taten? Sind seine Worte nicht voll Güte /
 gegenüber dem, der geradeaus geht?
8 Gestern noch war es mein Volk, /
 jetzt steht es da als mein Feind. Friedlichen Menschen reißt ihr den Mantel herunter, /
 arglose Wanderer nehmt ihr gefangen, als wäre Krieg. 
6
 
9 Die Frauen meines Volkes vertreibt ihr /
 aus ihrem behaglichen Heim, ihren Kindern nehmt ihr für immer /
 mein herrliches Land.
10 (Ihr sagt:) Auf, fort mit euch! /
 Hier ist für euch kein Ort der Ruhe mehr. Wegen einer Kleinigkeit pflegt ihr zu pfänden; /
 diese Pfändung ist grausam.
11 Würde einer sich nach dem Wind drehen /
 und dir vorlügen: Ich prophezeie dir Wein und Bier!, /
 das wäre ein Prophet für dieses Volk. 
7
 
Die Rettung Israels: 2,12-13
12 Ich werde ganz Jakob versammeln, /
 den Rest von Israel will ich vereinen. Ich führe sie zusammen wie die Schafe im Pferch, /
 wie die Herde mitten auf der Weide - /
 eine wogende Menschenmenge. 
8
 
13 Ein Vorkämpfer bricht ihnen die Bahn, /
 sie brechen durch das Tor in die Stadt ein; /
 dann ziehen sie weiter. Ihr König geht vor ihnen her, /
 der Herr schreitet an ihrer Spitze. 
9